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Schlauchbootslalom

Hallo liebe Zeppelin-Schüler,

ich heiße Jonas Polten, bin 9 Jahre alt und Schüler der Klasse 4a. Ich wollte euch an dieser Stelle über mein letztes Erlebnis berichten:

Ich bin seit Anfang 2018 Motorbootsportler im Motor-Yacht-Club Preußen e.V., d.h. ich fahre in einem Schlauchboot mit einem 6-PS-Außenbordmotor in einem Slalom-Parcours durch 2,50 m schmale Tore. Das klappte bei mir so gut, dass ich im Nationalkader bei der Europa- und Weltmeisterschaft im Schlauchbootslalom vom 01.08. bis 04.08.2019 in St. Petersburg teilnehmen durfte.

International wird mit flacherem Bootskiel und stärkeren Motoren gefahren. Die Boote rutschen in den Kurven stärker und fahren auch schneller übers Wasser. Nur in Deutschland benutzen wir noch die langsameren Boote.

In nur 4 Tagen Sondertraining lernte ich, mit dem Boot umzugehen.

Aus der Hitze in die Kälte. In Russland erwarteten uns kalte 12 °C. Ein 6-minütiges Training im Zwiebellook schützte uns nicht vor klammen Fingern und nasskalten Beinen.

Die WM wurde in zwei Disziplinen gefahren. Manövering und Slalom. Beim Manövering fährt man durch Tore und beim Slalom um einzelne Bojen.

Am 1. Tag (Manövering) fuhr ich etwas verhalten, um keine Fehler zu machen. Für jede Berührung bekommt man sonst 5 Sekunden Strafzeit. Ich fuhr dabei auf den 7. Platz und erhielt 71 WM-Punkte. Beim Slalom gab ich dann Vollgas. Ich konnte mit der zweitbesten Zeit bis ins Halbfinale vordringen und der 2. Tag war beendet. Die restlichen WM-Läufe wurden am letzten Tag ausgefochten. Tag 3 gehörte der Europameisterschaft. Hier wurde nur im Slalom gefahren. Es fuhren die gleichen 17 Starter aus 10 Nationen, wie bei der WM. Nur die Fahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten fuhren wertungslos mit. Als 1. der Vorrunde und 1. im Halbfinale durfte ich um den Titel fahren. Es war ein ganz tolles Gefühl. Alle schauten uns zu. Wir fuhren nebeneinander auf zwei Rennstrecken. Einmal rechts, dann wurde das Boot getauscht, und einmal links.  Das andere Kind war ein Russe, Meshkov Gleb hieß er. Wir klatschten uns beim Bootswechsel ab. Ich wollte gewinnen. Wir blieben beide fehlerfrei. Jetzt ging es um die Zeit. Ca. 10 Minuten nach unserem Lauf wurden die Ergebnisse ausgehängt.

Ich hatte es geschafft. Ganze 1,5 Sekunden war ich schneller.

Ich bin jetzt „Europameister“.

Tag 4: Das Halbfinale und das Finale der WM im Slalom standen an.

Wieder fuhr ich die beste Zeit und um den Titel. Diesmal gegen einen Letten, Lazarenoks Miks. Im ersten Durchgang ging mir der Motor vor und während des Laufes aus. Ich war ganz schön verwirrt. Ich durfte ihn wiederholen. Im zweiten Durchgang ging der Motor vor dem Start wieder aus. Verdammt nochmal, ich war nervös. Ohne Fehler holte ich mir den zweiten Platz

(Vize-Weltmeister) und 300 WM-Punkte.

Anfangs war ich noch etwas geknickt, was zur Siegerehrung schnell verflog. Mit 371 WM-Punkten holte ich mir in der Gesamtwertung noch den 3. Platz. Überglücklich verließ ich Russland mit 3 Medaillen und 2 Pokalen.

Am 17./18.8. gab es in der Zwischenzeit bei der Berliner Meisterschaft noch einmal Gold.  Und am 21./22.9. geht’s noch zur Deutschen Meisterschaft an den Bodensee, wo ich auch noch mal alles geben werden.

Viele Grüße, Jonas

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